Ludvík Vaculík

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Ludvík Vaculík, geboren am 23. 7. 1926 im ostmährischen Brumov als ältester Sohn eines Zimmermanns und einer Hausfrau. 1941 bis 1946 Arbeiter in der Schuhfirma Baťa in Zlín und Zruč nad Sázavou, zugleich Schusterlehre und anschließend Handelsschule. 1946–1950 Journalismus-Studium an der Hochschule für Politik und Sozialwissenschaften in Prag. Dann Erzieher in Lehrlingsheimen in Benešov nad Plučnicí und Prag. Nach dem Militärdienst 1953 bis 1957 Arbeit im Verlag des Parteiblatts Rudé právo, 1957 bis 1958 in der Landwirtschaftszeitschrift Beseda venkovské rodiny. Seit 1958 Redakteur in der Jugendredaktion des Tschechoslowakischen Rundfunks, 1965 bis 1969 in der Literární noviny bzw. Literární listy. Rede über die Machtverhältnisse im realen Sozialismus auf dem IV. Schriftstellerkongress (Juni 1967) und Manifest „Zweitausend Worte“ (Juni 1968) machten ihn landesweit – wie auch im Ausland – bekannt. In dem Manifest rief er die Bürger einerseits zur Unterstützung des von der KPČ eingeleiteten Erneuerungsprozesses auf, andererseits forderte er sie aber dazu auf, belastete Funktionäre zum Rücktritt zu zwingen, die Arbeit von staatlichen Organen, Betriebsleitungen und Medien zu überwachen und, wenn nötig, eigene, autonome Organisationsformen aufzubauen. Die Sowjets sahen darin einen Aufruf zur Konterrevolution. In den 1970er und 1980er Jahren Publikationsverbot. Vaculík gehörte zu den Erstunterzeichnern der Charta 77. Organisation ...